Peoplefotografie
Manchmal gar nicht so einfach für den Peoplefotografen! Sich als Vermittler zwischen Zwei- und Dreidimensionalität zu verstehen, ein Gesicht und einen Körper auf einen Moment zu reduzieren und trotzdem die Emotion der Gestik und Bewegung darzustellen.
Wenn der Peoplefotograf dann gut gearbeitet hat, wird keiner mehr beim Betrachten des Fotos über ihn als Ersteller nachdenken, sondern ausschließlich über die abgebildete Person. Mit ein Grund dafür, dass professionelle Fotomodelle mehr verdienen als der sie in Szene setzende Fotograf. Wobei das Arbeiten mit professionellen Modellen die einfache Variante darstellt. Diese wissen um was es geht und unterstützen den Fotografen bei seiner Arbeit. Amateure dagegen stehen dem Fotografieren in den seltensten Fällen aufgeschlossen gegenüber. Es benötigt oft eine Menge Einfühlungsvermögen, um eine Mitarbeiterin einer Firma davon zu überzeugen, dass sie, gerade sie (und nicht die Kollegin) jetzt aufs Foto soll.
Selbstverständlich sind alle anderen, die lautstark geäußert haben, auf keinen Fall auf das Foto zu wollen, dann beleidigt, dass man die Kollegin und nicht sie fotografiert hat. Es soll ein Gruppenfoto der Mitarbeiter erstellt werden, circa die Hälfte hat im Vorfeld beschlossen, nicht zu lächeln (aus den verschiedensten Gründen). Am Ende lachen alle! Oder erklären Sie einem Topmanager, dass er sich für den Fotografen wenigsten die Zeit nehmen soll, die er seinem Friseur gibt. Im Moment des Fotografierens völlig uneitel, Sklave seines Terminkalenders! Aber wehe, das Foto entspricht nachher nicht den Vorstellungen. Die Kunst besteht in einem stillen und freundlichen Durchsetzungsvermögen, das nicht zur Gegenreaktion provoziert. Die Menschen nicht in ein Foto biegen sondern hineinführen. Dann hat man die Chance emotionale und natürliche Bilder zu erstellen. Außer bei Kindern, die wollen oder wollen nicht, die mögen den Fotografen oder können ihn nicht leiden. Psychologische Spielchen? Keine Chance! Gut wenn die meisten einen leiden können!